Cyberkriminalität im Einzelhandel

Am 13. November 2023 lud der HBB seine Mitglieder zu einer Sicherheitskonferenz ein. Neben der Cybersicherheit war auch der Themenkomplex Ladendiebstahl ein Schwerpunkt der Veranstaltung.

Zur Cybersicherheit war Roland Hallau, IT-Sicherheitsexperte der tti Technologietransfer und Innovationsförderung Magdeburg GmbH geladen. Er zeigte den ca. 30 Anwesenden, wie leicht es ist, im Internet auf legalem Wege unverschlüsselte Einfallstore für Kriminelle zu finden sind. Schwachstellen wie über das Internet kommunizierende Kameras, Router oder Kassensysteme können leicht manipuliert werden und so für erpresserische Zwecke oder anderen Missbrauch verwendet werden.
In einem Live-Hacking zeigte er, wie schnell ein solches Einfallstor gefunden ist und störte die Funktion einer mitgebrachte Hardwarekomponente zu Demonstrationszwecken. Dies könne im Einzelhandel ein Kassensystem, Lagerwirtschaftssoftware oder eine Überwachungsanlage sein.

Darauf aufbauend stellte er einige Maßnahmen vor, um das eigene Firmennetzwerk besser zu schützen. Generell gilt aber die Empfehlung, eine IT-Sicherheitsfirma zur genauen Identifizierung und Beseitigung damit zu beauftragen.

Abschließend zeigte der IT-Experte, wie ein echter Sicherheitsvorfall in seinem eigenen Unternehmen zum Stillstand führte aber innerhalb von 9 Stunden wieder behoben werden konnte. Dies führte Roland Hallau zur Basisabsicherung, also Datensicherung oder Passwortmanagement, was in vielen Unternehmen immer noch zu fahrlässig behandelt wird.

Schwerpunkt Ladendiebstahl

Der zweite Teil der Veranstaltung wurde von Herrn Tillmann Poseck und Christian Ruppert von Kötter Security GmbH mit der Perspektive der Sicherheitsbranche im Einzelhandel begonnen. Hierbei wurden nicht nur die zahlreichen zu schützenden Bereiche im und um den Einzelhandel betrachtet, sondern auch die Lösungen, die es zum individuellen Sicherheitsbedürfnis gibt. Besonders wichtig war hier der Erfahrungsaustausch der Beteiligten aus dem alltäglichen Geschäftsbetrieb. So findet der Diebstahl oftmals nicht erst im Laden statt, sondern häufig schon auf den Transportwegen.

Auch Herr Lars Brückner, Kriminaloberrat der Polizeidirektion Brandenburg West schilderte seine Erfahrungen zum Deliktfeld Ladendiebstahl. So bestätigte er den Anwesenden mit Zahlenmaterial das Gefühl des erneuten Anstiegs der Delikte seit den Coronajahren und damit das Ende des Rückgangs der Fallzahlen seit den 1990er Jahren. Die Aufklärungsquote bleibt hingegen gering. Zugleich lässt sich ein Anstieg der weiblichen und minderjährigen Tatverdächtigen feststellen.
Sein wichtigster Appell an die Runde war jedoch, dass jeder entdeckte Fall immer zur Anzeige gebracht werden soll, denn nur so kann der Fall zum einen bearbeitet werden und fließt zum anderen in die polizeilichen Statistiken mit ein, was den Handlungsdruck erhöht.

Die Anwesenden diskutierten über ihre Erfahrungen und waren sich einig, dass insbesondere die justizielle Verfolgung nicht ausreicht, um Taten zu verfolgen und vor allem abschreckende Wirkung zu erzielen. Viele Tatverdächtige nähmen den Anruf bei der Polizei schulterzuckend hin, es würden sowieso keine Konsequenzen folgen.

Fortsetzung zum Thema Ladendiebstahl geplant

Da der Themenkomplex Ladendiebstahl noch großen Redebedarf hat, entschied sich der HBB eine Folgeveranstaltung zu organisieren. Dabei soll neben Verantwortlichen der Polizei auch Justizexperten eingeladen werden, um das Thema mit mehr Beteiligten besprechen zu können.

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