Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine – inmitten von Europa – erschüttert uns zutiefst. Der Handelsverband Berlin-Brandenburg und ver.di stehen solidarisch an der Seite der in der Ukraine lebenden Menschen, die durch die Invasion unermessliches Leid erfahren müssen.
Gerade in diesen Tagen zeigt sich in der Gastfreundschaft die Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung. Das Hilfsangebot für Geflüchtete aus der Ukraine ist überwältigend und auch Handelsunternehmen sowie deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bereits aktiv dabei, Lebensmittel und weitere wichtige Hilfsgüter bereitzustellen. Dieses große Engagement unterstützen wir.
Gleichzeitig betrachten wir aber auch mit wachsender Sorge die verbalen Übergriffe auf unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger mit russischen Wurzeln. Für viele von ihnen sind Deutschland und Berlin längst Heimat und Zuhause. Ein Leben in einem Regime unter Putin ist für sie undenkbar. Sie sind selbstverständlicher Teil unserer offenen Gesellschaft.
Nils Busch-Petersen, Hauptgeschäftsführer des HBB:
Der Handel steht Zeit seiner Geschichte für eine weltoffene und diverse Gesellschaft. Wir stehen ohne Wenn und Aber solidarisch zur Ukraine. Dies darf aber nicht zur Ausgrenzung unserer russischstämmigen Mitbürgerinnen und Mitbürger führen, die nur aufgrund ihrer Nationalität angegangen werden. Mehr denn je gilt: Solidarität zeigen, tolerant sein und die Menschen unterstützen, die vor dem Krieg fliehen müssen. Diskriminierung jedweder Art hat in unserer Gesellschaft keinen Platz
Conny Weißbach, Fachbereichsleiterin Handel bei ver.di Berlin-Brandenburg:
Auch Verkäuferinnen und Verkäufer im Handel erleben aufgrund ihrer ‚Hautfarbe‘, ihrer vermeintlichen Religion oder anderer Zuschreibungen immer wieder diskriminierendes Verhalten. Neben offen beleidigenden oder abwertenden Sprüchen, kennen viele von ihnen das Gefühl als nicht dazugehörig zu gelten. Sie kämpfen in ihrem Berufsalltag gegen unterschiedlichste Formen der Ausgrenzung – aktuell auch solche, die infolge des Ukraine-Krieges gegen betroffene Kundinnen und Kundinnen gerichtet ist.