In dieser Woche gedachte der HBB Oscar Tietz, der vor 100 Jahren am 17. Januar 1923 in Klosters starb.

Im Namen des Verbandes legten Vize-Präsident Heinz Rothholz und Geschäftsführer Phillip Haverkamp am Grab von Oscar Tietz auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee Blumen nieder. Auch in den USA wurde an diesem besonderen Datum des Kaufmanns, Warenhauspioniers und Handelsvisionärs Oscar Tietz gedacht. In Begleitung der Urenkelin June Jasen besuchte Hauptgeschäftsführer Nils Busch-Petersen das Grab von Betty Tietz, der geliebten Frau Oscars, auf dem jüdischen Friedhof Linden Hill in New York. Betty Tietz war mit Teilen der Familie in der Zeit des Nationalsozialismus in die USA emigriert.

Die Geschichte des Berliner und des deutschen Handels ist eng mit Oscar Tietz verbunden. Geboren im Jahr 1858 in Birnbaum, in der heutigen Wojewodschaft Posen (Polen), entstammte er einer deutschen jüdischen Kaufmannsfamilie. Sein älterer Bruder Leonhard Tietz gründete in Stralsund ein Textilgeschäft, aus dem später die Warenhaus-Kette Kaufhof hervorgehen sollte.

Oscar Tietz eröffnete im Alter von 24 Jahren sein erstes Geschäft in Gera, das „Garn-, Knopf-, Posamentier-, Weiß und Wollwarengeschäft Hermann Tietz“. Das Konzept aus Barverkauf, festen Preisen, einem vielfältigem Warenangebot sowie der Wegfall der damals üblichen Kaufpflicht sollte sich als Erfolgsgarant auszeichnen und bildete den Grundstein für das goldene Zeitalter der Kauf- und Warenhäuser im 20. Jahrhundert. Es folgten weitere Filialen unter anderem in München und Berlin. So entstand der Warenhauskonzern „Hermann Tietz“. Oscar Tietz wählte als Firma den Namen „Hermann Tietz“ aus Dankbarkeit für die Anschubfinanzierung seines ersten Geschäftes durch seinen Onkel Hermann.

Die Nachfahren von Oscar Tietz entwickelten das Unternehmen zum größten Warenhauskonzern weltweit, der sich zu Beginn der 30er Jahre in Familienbesitz befand. Zum Konzern gehörten auch Warenhauslegenden wie das Alsterhaus in Hamburg und das Berliner KaDeWe.

Nach Machtantritt der Nationalsozialisten wurde das Unternehmen als erstes seiner Art „arisiert“ und unter der Firma „HERTIE“ weitergeführt. Der Familie gelang es, Deutschland zu verlassen.

Oscar Tietz‘ Wirken ging weit über das eigene Unternehmen hinaus. Er gründete und leitete 1903 den Verband Deutscher Waren- und Kaufhäuser (VDWK). 1919 initiierte Tietz wesentlich die Gründung der Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels, aus der Handelsverband Deutschland (HDE) hervorgegangen ist.

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