Bild: Benjamin Pritzkuleit
„Ideen für die Ebene Null gesucht!“ So lautete die Aufgabenstellung des Wettbewerbs Mittendrin Berlin!. Die Initiatoren des Wettbewerbs hatten Standortgemeinschaften der Berliner Geschäftsstraßen aufgerufen, Konzepte zu entwickeln, wie die Zukunft von Ladenflächen und öffentlichen Räumen in Zentren vor dem Hintergrund wachsender Herausforderungen, wie den Pandemiefolgen und dem Online-Handel, aussehen sollte. Jetzt stehen die Gewinner fest. Diese drei Projekte konnten nach einem zweistufigen Verfahren die Jury von ihren Konzepten überzeugen – und dürfen sich über den Gewinn im Wert von jeweils 30.000 € freuen:
Der Beitrag „Planning for Wilhelmsruh“ der Initiative Wilhelm gibt keine Ruh e.V. nimmt auf besondere Weise den Standort der Hauptstraße sowie die Bedürfnisse der Anwohnenden und Gewerbetreibenden im Pankower Ortsteil Wilhelmsruh in den Blick. Aufbauend auf dem Beteiligungsverfahren „Planning for Real“ wurden Wünsche sowie Anregungen gesammelt und daraufhin aus dem Kreis der Engagierten drei Arbeitsgruppen gebildet. Anhand der Themen „Grün“, „Verkehr“ und „Geschäfte“ wird angestrebt, die Aufenthaltsqualität vor Ort zu steigern sowie neue Nutzungen im Nahversorgungszentrum rund um die Hauptstraße zu etablieren. Dazu gehören neue Sitzgelegenheiten, die Förderung des Radverkehrs und die Einrichtung eines temporären Kiezbüros, in dem mit Unterstützung des gemeinsam gebauten Modells der Straße neue Perspektiven und Maßnahmen für die Straße diskutiert, weiterentwickelt und umgesetzt werden sollen.
Im Norden geschäftig, im Süden wenig belebt – so beschreibt die Werbegemeinschaft Bahnhofstraße Köpenick e.V. ihren Standort im Südwesten Berlins. Mit dem 1. Köpenicker Bahnhofstraßenfestival ist angedacht, eine „entschleunigte“ Bahnhofstraße erfahrbar zu machen, die zum Verweilen einlädt. An einem verkaufsoffenen Sonntag soll hierzu die gesamte Straße verkehrsberuhigt und mit den vielen Partnern des Netzwerks im Süden der Straße ein Raum für Begegnung geschaffen werden. Im Rahmen des Events können sich, begleitet von einem Bühnenprogramm, unter anderem Gewerbetreibende aus dem Norden der Straße präsentieren sowie Nachbarschaftsinitiativen mit Anwohnenden ins Gespräch kommen. Zudem bezieht die Initiative ihre prominenten Partner im Gebiet wie zum Beispiel den 1. FC Union oder den Mellowpark in ihr Konzept mit ein. Geplant ist, das Festival jährlich zu veranstalten und mit vielfältigen Ideen, Schwung und Mitwirkungsbereitschaft schrittweise zu einer langfristig verkehrsberuhigten, mit Menschen belebten und attraktiven Bahnhofstraße beizutragen.
Für die Interessengemeinschaft Leipziger Straße e.V. steht das gemeinsame Handeln von Wirtschaft, Kultur und Wohnen im Mittelpunkt ihres Beitrags. Einen Schwerpunkt des Projekts bildet die Zusammenarbeit mit den vor Ort ansässigen Eigentümer:innen, um neue Nutzungen für leerstehende Erdgeschossflächen entlang der Leipziger Straße zu eruieren, abzustimmen und umzusetzen. Mittels temporärer, vor allem künstlerischer Pop-Up-Konzepte und Installationen, aber auch gemeinsamen Workshops sollen neben den Innenräumen auch die Freiflächen bespielt werden. Die Initiative hat dabei zum Ziel, Ideen für die dauerhafte Nutzung und Belebung des dicht besiedelten Standorts im Zentrum der Stadt zu finden und diesen gemeinsam mit einem starken Netzwerk vor Ort weiterzuentwickeln.