Eine etwas ungewöhnliche Anfrage erreichte den HBB: Der KSV Johannisthal 1980 bat um Unterstützung für ein Fußballturnier. Doch es sollte kein gewöhnliches Turnier sein: Für die Frauen- und Herrenmannschaft ging es nach Rom in den Vatikanstaat. Das Turnier gegen die Frauen- und Herrennationalmannschaft des Vatikans wurde durch Elmar Werner, Gründer des KSV Johannisthal 1980, organisiert. Der HBB konnte hier schnell vermitteln: HBB-Mitglied Sascha Dühring und sein Team von Intersport Olympia haben sich sofort bereit erklärt, die deutsche Delegation mit einem Trikotsponsoring zu unterstützen.
So begaben sich die Mannschaften Mitte Juni für vier Tage nach Rom. Es wurde jedoch nicht nur Fußball gespielt. Auf dem Programm stand neben einer Stadtrundfahrt und des Besuchs des Petersdoms auch ein Empfang beim Deutschen Botschafter am Heiligen Stuhl. Wir haben mit Herrn Dühring über die denkwürdige Reise gesprochen.
Herr Dühring, wie kam es, dass Sie mit dem KSV Johannisthal in den Vatikan gereist sind?
Die Geschichte beginnt damit, dass wir über den HBB angefragt wurden, ob wir den Verein in irgendeiner Weise für das Turnier im Vatikan unterstützen können. Wir haben bereits in der Vergangenheit immer wieder Sportvereine über das Trikotsponsoring unterstützt, denn als regionales Sportfachgeschäft ist es uns ein besonderes Anliegen, eine enge Verbindung zu unserer Kundschaft zu haben. Dazu gehören auch die Vereine. Daher haben wir keine Sekunde gezögert und adidas als Partner mit ins Boot genommen. Wir haben uns sofort an die Arbeit gemacht, denn wir haben nicht nur die Turnierbekleidung für die Spielerinnen und Spieler entsprechend bedruckt, sondern auch die Bekleidung, beispielsweise Poloshirts, für die restliche Delegation. Natürlich wollte ich dann vor Ort die Mannschaften tatkräftig anfeuern.
Sie sind ursprünglich als Teil der Delegation mitgereist, sind dann aber als Spieler eingesprungen. Wie war diese Erfahrung für Sie?
Leider hat sich mein Sohn kurz vor dem Turnier verletzt, sodass ein Einsatz für ihn ausgeschlossen war. Da es nicht genügend Reservespieler gab, wurde ich kurzerhand gefragt, ob ich nicht einspringen könnte. Sport ist schon immer meine Leidenschaft gewesen und als Geschäftsführer lebe ich natürlich unser Motto „Einmal Sport. Intersport“. Ich habe früher Tischtennis gespielt, sodass ich nicht ganz unsportlich bin, aber es kommt auch nicht alle Tage vor, dass man gegen eine Nationalmannschaft ein offizielles Spiel bestreitet. Da geht man doch etwas mit Respekt an das Spiel. Am Ende war es für mich ein unglaublicher Moment, an den ich mich sicherlich noch lange erinnern werde.
Was war für Sie Ihr persönliches Highlight dieser Reise?
Es gibt so viele denkwürdige Momente, dass ich gar kein persönliches Highlight nennen kann. Es war für mich sehr schön, dass ich diese Reise mit meinem Sohn machen konnte und wir das alles gemeinsam erleben durften. Sowohl mein Einsatz als Spieler als auch der Empfang in der Deutschen Botschaft am Heiligen Stuhl gehören sicherlich zu einer der schönsten Erfahrungen auf dieser Reise. Aber es war auch beeindruckend einmal den Vatikanstaat und die Schweizer Garde zu besuchen. Ich kann nur meinen größten Dank an Sabine Knappe und Elmar Werner vom KSV Johannisthal für die akribische Organisation aussprechen. Es war alles hervorragend vorbereitet und als Team haben wir eine unvergessliche Zeit in Rom verbracht.
Ihre Mannschaft hat die Reise leider mit einer Niederlage beendet. Was nehmen Sie sich für das Rückspiel vor?
Wir haben alle unser Bestes gegeben, doch dieses Mal war die vatikanische Nationalmannschaft einfach besser. Aber ich freue mich darauf, dass wir nächstes Jahr die Gelegenheit haben werden, beim Rückspiel die Niederlage wieder wettzumachen. Das Ergebnis wird dann hoffentlich ein ausgeglichenes sein. Ob ich dann gemeinsam mit meinem Sohn auf dem Spielfeld stehen werde oder ob ich ihn und die Mannschaft vom Spielfeldrand anfeuern werde, das werden wir sehen. Aber eins ist sicher: Wir werden auch nächstes Jahr als Trikotsponsor wieder am Start sein.