Zuwachs im Präsidium: Das oberste Gremium des HBB hat auf seiner Präsidiumssitzung im März Torsten Dunkelmann, Filialgeschäftsführer Galeria in Berlin-Tegel, als neues Präsidiumsmitglied kooptiert. Das Präsidium des HBB besteht damit künftig aus 20 Mitgliedern.
Torsten Dunkelmann ist gelernter Einzelhandelskaufmann. Seit vielen Jahren begleitet ihn das Warenhaus durch sein Berufsleben – zunächst bei Karstadt, später in der Galeria-Gruppe. Berlin ist dabei für den gebürtigen Mecklenburger keine Unbekannte. So führte er als Filialgeschäftsführer unter anderem viele Jahre die ehemaligen Berliner Karstadt-Häuser in Tempelhof und in der Wilmersdorfer Straße. 2024 ist er in die Hauptstadt zurückgekehrt und führt seit dem die Galeria-Filiale in Tegel mit einem Team aus 63 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wir haben mit Torsten Dunkelmann über das Konzept Kaufhaus und seine Visionen für das Kiez-Warenhaus in Tegel gesprochen.
Herr Dunkelmann, was macht für Sie die Faszination Einzelhandel aus?
Der Einzelhandel und im Besonderen das Warenhaus begleitet mich seit über 30 Jahren in mehr als 10 Städten in Deutschland. Einkaufen ist das Eine, die besondere Atmosphäre und das Erlebnis das Andere. Unsere Warenhäuser bieten unter einem Dach und ohne Barrieren eine große Vielfalt an Lifestyle und dabei eine breite Anzahl von Branchen, die miteinander toll kombinierbar sind. Kein anderes Format kann diese Vielfalt so besonders ansprechend inszenieren und so ein Stück urbanes Lebensgefühl vermitteln. Damit ist der Arbeitsalltag abwechslungsreich, vielseitig, lebendig und immer wieder mit neuen Inspirationen versehen. Der Einzelhandel und so auch das Warenhaus verbindet Menschen und es wird Freude geschaffen.
Der Einzelhandel und insbesondere die Kauf- und Warenhäuser befinden sich im Umbruch? Was braucht aus Ihrer Sicht ein Warenhaus, um auch in Zukunft bestehen zu können?
Die Warenhäuser sind Anker unserer Innenstädte. Allein das Vorhandensein lässt die Passanten entscheiden, ob sie eine Innenstadt besonders attraktiv finden, ob diese stark ist und ob sie sie besuchen. Ein Besuch im Warenhaus ist keine bloße Erledigung mehr auf einem Besorgungszettel. Natürlich gehört heute auch ein modernes Ladenbaukonzept genauso dazu, wie ein Online-Shop. Die Kundinnen und Kunden freuen sich über eine individuelle Ansprache, eine Beratung und vor allem über Events und Überraschungen. Gerade letzteres schafft ein echtes Kundenerlebnis. Die Menschen möchten begeistert werden.
Sie führen nun seit rund 10 Monaten die Geschäfte der Galeria-Filiale in Tegel. Wie möchten Sie die Menschen vor Ort ins Kaufhaus locken?
Tegel ist übrigens die jüngste Filiale in der Galeria-Familie. Hier spielen wir u.a. unterschiedliche Formate wie Special Days mit Live-Musik und besonderen Genüssen, unvergessliche Shopping-Abende, wie z.B. die „Summer Shopping Night“ oder „Ladies Night“. Aber auch Konzepte wie die „Nacht im Warenhaus“, bei der Kindergruppen in der Spielzeugabteilung übernachten können, sind Teil unseres Eventprogrammes und begeistern schon die jüngeren für den stationären Einzelhandel in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft. Regionalität ist dabei heutzutage ein entscheidendes Stichwort. Betreibe ich Handel für Touristen oder überwiegend für das direkte Wohnumfeld? Daraufhin ein passendes Sortiment zu kuratieren ist elementar. Galeria Tegel agiert sehr regional. Souvenirs mit dem „Brandenburger Tor“ anzubieten, ist hier weniger interessant. Dafür aber mit der „Sechserbrücke“ und dem „Schloss Humboldt“, z.B. als Gastgeschenk. So sind wir mit unseren Top-Kundinnen und Kunden auch über ein Kundenforum im Gespräch und können gezielt auf regionale Wünsche eingehen. Darüber hinaus kooperieren wir mit lokalen Unternehmen, die ebenfalls Wiedererkennungswerte für unsere Kundschaft bieten, so z.B. mit „Stern&Kreis“ welche im Tegeler Hafen anliegen. Aber wir engagieren uns auch sozial in unserem Umfeld. Ob in der Zusammenarbeit mit „Die Arche“ oder der „Berliner Tafel“. Da wo Tegel ist, da möchten auch wir sein.
Sie sind neu in das das HBB-Präsidium kooptiert worden. Was hat Sie dazu bewegt, sich persönlich in die Verbandsarbeit einzubringen?
Der Einzelhandel ist mein ganzes Berufsleben und dabei nicht nur ein Arbeitsplatz. Ich überblicke ganz persönlich die komplette Bandbreite der Praxis im Einzelhandel von der Warenannahme bis zur Kasse, vom Verkäufer bis zum Filialgeschäftsführer. Diesen großen Erfahrungsschatz nun auch über Galeria hinaus für die Interessen unseres Berlin-Brandenburger Verbandes einzubringen, mache ich aus Überzeugung und sehe es dabei gleichzeitig als Ehre an. Besonders beeindruckt mich neben allen wirtschaftlichen Themen aber auch die vorbildliche Erinnerungsarbeit des HBB, bei welcher ich mich ebenso engagieren möchte.