Das Problem der Lebensmittelverschwendung ist kein neues Thema, auch nicht für den Berliner Einzelhandel. Die Vermeidung von Lebensmittelabfällen ist dem Handel ein wichtiges Anliegen: Keine Händlerin und kein Händler wirft gerne Lebensmittel weg, denn das ist auch eine wirtschaftliche Frage. Obwohl im Handel lediglich 7% der jährlichen Lebensmittelabfälle in Deutschland anfallen, entsteht oft der Eindruck, der Handel würde nicht genug tun und unbedacht tonnenweise Lebensmittel wegwerfen.

Genau diesem Thema widmete sich der Runde Tisch gegen Lebensmittelverschwendung in der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz, zu dem Senatorin Felor Badenberg am gestrigen Montag eingeladen hatte. HBB-Präsident Björn Fromm und weitere Vertreter aus dem Berliner Lebensmitteleinzelhandel setzten sich gemeinsam mit lebensmittelrettenden Organisationen und der Senatsverwaltung zusammen, um weitere Maßnahmen zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen zu erörtern. Praxisbeispiele aus dem Betriebsalltag zeigten noch einmal deutlich, dass Lebensmittelrettung im Handel längst gelebter Alltag und die Unterstützung von Tafel- und Foodsharing- Organisationen, sowie anderen karitativen Einrichtungen selbstverständlich ist. Die Bereitschaft, weitere Möglichkeiten zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen auszuschöpfen, ist bei allen Teilnehmenden des Runden Tisches vorhanden. Insbesondere eine Anpassung der teils unnötig verkomplizierten Rechtsgrundlage birgt viel Potential, um die Lebensmittelrettung für alle Beteiligten zu vereinfachen. Jedoch sollte der Fokus zukünftig auch auf der Sensibilisierung der Verbraucher liegen, die in ihren Privathaushalten mit rund 60% der jährlichen Lebensmittelabfälle in Deutschland den größten Anteil ausmachen. Eine erfolgreiche und kontinuierliche Rettung von Lebensmitteln kann nur dann gelingen, wenn alle Akteure an einem Strang ziehen.

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