Bestehende Potenziale nutzen – künftige Entwicklungen aktiv steuern

Die aktuelle wirtschaftliche Lage und Meldungen über Arbeitsplatzabbau dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Fach- und Arbeitskräftemangel zu den größten Wachstumshemmnissen für den Standort Berlin gehört. Bereits heute fehlen 90.000 Beschäftigte allein in Berlin. Angesichts der dramatischen Zeitenwende hat die Berliner Wirtschaft Vorschläge erarbeitet und mit konkreten Maßnahmen und Zielwerten unterfüttert, um diese Herausforderung zu bewältigen. Von der Politik fordert die Wirtschaft, den bereits angestoßenen Prozess zur Entwicklung einer Fachkräftestrategie zügig zu Ende zu bringen. Eine Strategie zur Bekämpfung des Risikofaktors Fachkräftemangel kann allerdings nur dann erfolgreich sein, wenn zum einen messbare Erfolgskennzahlen definiert werden und zum anderen die Wirtschaft in den Prozess einbezogen wird.

Kernpunkte der Strategie müssen sein: Die bessere Nutzung der vorhandenen Fach- und Arbeitskräftepotenziale, das Erschließen neuer Potenziale – Stichwort internationale Fachkräfte – sowie die Stärkung der Attraktivität des Standorts z.B. durch bezahlbaren Wohnraum. Eine zentrale Lenkungsstelle mit ressortübergreifenden Strukturen sollte die Strategie effizient koordinieren und umsetzen.

Erfolgreich ist die Berliner Fachkräftestrategie dann, wenn bis 2035 400.000 zusätzliche Erwerbstätige beschäftigt sind, alle Schulabgängerinnen und -abgänger über einen Abschluss verfügen, eine nachweisbare Berufs- oder Studienberatung sowie praxisnahe Orientierungsmöglichkeiten während der Schulzeit hatten und der Anteil ausländischer sozialversicherungspflichtiger Beschäftigter durch gezielte Programme zur Arbeitsmarktintegration auf mindestens 30 Prozent gestiegen ist.

Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen gehören u.a. die bessere Vereinbarung von Erwerbs- und Care-Arbeit durch einen Ausbau sowohl von Kitas mit Schichtbetrieb als auch von Tagespflegeplätzen. Die gezielte Förderung von bezahlbarem Wohnraum für Auszubildende, die Digitalisierung des Arbeitgeberservices bei der Bundesagentur für Arbeit, der Ausbau der Verbundberatung und der systematische Ausbau der betrieblichen Weiterbildung müssen aus Sicht der Wirtschaft ebenfalls umgehend angegangen werden.

Um Fachkräfte aus dem Ausland für Berlin zu begeistern, empfiehlt die Berliner Wirtschaft u.a. ein strukturiertes Fachkräftepartnerschaftsprogramm mit ausgewählten Drittstaaten aufzubauen, das Unternehmen frühzeitig Zugang zu qualifizierten Talenten ermöglicht. Dabei sollten die potenziellen Fachkräfte bereits vor Ort im Herkunftsland fachlich und sprachlich auf ihre spätere Tätigkeit in Berlin vorbereitet werden, auch um bürokratische Hürden zu reduzieren.

Zu den Unterzeichnern der Erklärung gehören:
Architektenkammer Berlin; Bauindustrieverband Ost e. V.; BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V.; Berlin Event Network (BEN) e.V.; Berlin Music Commission; BFW Landesverband Berlin/Brandenburg e.V.; Clubcommission
Netzwerk der Berliner Clubkultur e.V.; Hotel- und Gastronomieverband Berlin e.V. (DEHOGA Berlin); DIE FAMILIENUNTERNEHMER e.V.; Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg e.V.; Fuhrgewerbe-Innung Berlin-Brandenburg e.V.; Handelsverband Berlin-Brandenburg e.V. (HBB); Handwerkskammer Berlin; Industrie- und Handelskammer zu Berlin; Interessenverband der touristischen Attraktionen Berlins e.V.; Immobilienverband Deutschland IVD Bundesverband der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V.; medianet berlinbrandenburg e.V.; Ostdeutscher Bankenverband e.V.; SIBB – Verband der Software-, Informations- und Kommunikations-Industrie in Berlin und Brandenburg e.V.; Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg; Verein Berliner Kaufleute und Industrieller e.V. (VBKI); Verband der Chemischen Industrie e.V. (VCI) Ost; Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. Ost (VDMA Ost); Verband Freie Berufe in Berlin e.V.; ZVEI e. V. – Verband der Elektro- und Digitalindustrie

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